Einfaches Netzgerät

Begonnen von picass, 21.11.2025, 18:10:07 CET

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picass

#20
Nun hole ich mein Statement, genauer: meine Abrechnung mit dem versuchten Schaltungslayout des mir unbekannten Autors nach, dessen Vorlage ich leider genutzt hatte, um ein erhofft einfaches Netzgerät erstellen zu können.
Pic18, du hattest weiter oben zwei Links eingestellt. Einer führte zum Datenblatt eines der Hersteller dieses ICs namens L200. Der Andere führte zu einem unsäglichen Elaborat, in dem Schaltungsvorschläge in Deutsch aufgeführt sind. Die von mir genutzte Vorlage ist das Beispiel Nr.12   ,,Labornetzteil 0 V bis 18 V; 35 mA bis 1.5 A" mit der Seitenangabe (unten rechts) Seite 13.


Gleich jetzt: mein erster Eindruck, dass es sich um Zusammenkopiertes und teils völlig ungeprüft zusammen Phantasiertes handelt, ist nunmehr quasi rechtskräftig.

Der Murks beginnt gleich auf der zweiten Seite, auf welcher der Autor bei der Prinzip-Darstellung des L200 dessen Ausgang mit dem Referenz-Eingang verwechselte. Peinlich........., das Prinip-Innen-Schaltbild ist nur wenige Millimeter daneben!

Der Murks setzt sich in der fraglichen Schaltung fort, indem diese nicht vollständig ist, sondern ausgerechnet der sinngebende Teil mit der Negativ-Versorgung verschlabbert wurde. Zudem fehlen auch noch – wie schon benannt – die Darstellungen von Verbindungspunkten.
Pic18: du hattest ein ähnliches Layout oben  eingestellt, in welchem wenigstens die drei Bauteile leitungstechnisch als zum Minus-Potential zu Verbindende dargestellt sind. In der von mir verwendeten Vorlage – im zweiten Link -  fehlt all das.

Der Murks findet seinen traurigen Höhepunkt in der echt hinein phantasierten Reinzeichnung eines OPs, welcher die Stromregelung übernehmen soll. Im Prinzip könnte das eine gute Idee sein, aber einen OP kann man nicht einfach irgendwo irgendwie hinzeichnen. So'n Teil ist komplex in der hatten Praxis. Wer – wie der Autor – die Komplexheit eines OPs nicht berücksichtigt, der kommt zu weiterem Murks, siehe Zeichnung unten. Die enthält einen Ausschnitt aus der Schaltung: links die Zeichnung des Autors, rechts eine zeichnerisch andere Darstellung, welche den verbrochenen Unfug des Autors offenlegt: zwei sehr niederohmige Widerstände  legen die notwendige Rückkopplung oder anders gesagt: die Regelung lahm !!!

Mit diesem Murks hatte ich leider dunnemals schon Zeit und Geld vertan und leider heuer zwar nur wenig Geld, aber viel Zeit. Da ziehe ich jetzt einen Schlussstrich und kippe jedweden Versuch in der  Richtung der Verwendung des L200.

Will man mit dessen Einsatz eine Regelung von Null Volt an, braucht es eine negative Spannung von minus 2,9 Volt. Das alleine wäre stemmbar, aber eine seriöse Ausführung erfordert weitere Schutzmaßnahmen. Nimmt man noch eine Stromreglung dazu, entsteht eine hoch-komplexe Schaltung, die  aus mindestens 38 einzelnen Bauteilen besteht, der Trafo mit Doppel-Abgriff noch nicht mitgezählt. Ein seriöses Beispiel hat der orig Hersteller in dem anderen, verlinkten Datenblatt auf englisch mit seiner ,,Figur35" auf Seite 16 (von 25) dargestellt. Und der Wunsch, eine Strom-Regelung von z.B. ab 10 mA zu haben, lässt sich mit einem einfachen Transistor nicht verwirklichen, denn um dessen Leitfähigkeit in Höhe von 0,6 Volt zu überwinden, bräuchte es einen  Last-Widerstand von 600 Ohm. So wird das nix.

Nix für ungut, aber gleich zwei L200 Regler, eine Unmenge an Bauteilen, sicher auch das Erforderniss einer eigenen Platine......, das war nicht das, was mir unter ,,einfach" vorschwebte. Das einfache Netzteil kommt erst mal auf eine Bank, wenn auch eine in der Nähe. Falls mir bei eher zufälligem Stöbern was auffällt, dann gerne weiter. Aber mit Schaltungs-Murks von Elektronik-Phantasierern habe ich jetzt mehrere  Kanäle  voll.
Grüße, picass
stromregelung.jpg
stromregelung.jpg



pic18

#21
hier nochmal das Datenblatt
https://www.digikey.in/htmldatasheets/production/7436/0/0/1/l200.html
in Blatt 8 (Figure 23. Programmable Voltage and Current Regulator) ist das Schaltbild nochmal erklärt. In der Fußnote steht, wo die negative Spannung angelegt werden muss.

Connecting point A to a negative voltage (for example - 3V/10 mA) it is possible to extend the output  voltage
range down to 0 V and obtain the current limiting down to this level (output short-circuit condition

picass

#22
Ja, pic18........, das war aber schon längst geklärt und ich schrieb ja oben auch, dass dieser technische Aspekt sowohl geklärt wie auch praktisch umgesetzt  wäre und dass die Spannungsregelung von Null Volt an funktionieren  würde. Das ändert aber nichts - und zwar gar nichts - an meinen oben geäußerten Kritikpunkten. Die in derselben Schaltskizze eingezeichnete Stromregelung ist Murks hoch zehn. Die ganze Schaltung ist in der Praxis unbrauchbar. Wenn man die vom IC-Hersteller veröffentlichte Beispielschaltung liest und vergleicht, erkennt man auch fix, warum das so ist.

Es könnte sein, dass ich die Testschaltung mit dem L200 tatsächlich doch noch nutze, weil sie halt nunmal aufgebaut ist und die Regelung von Null Volt an zulässt. Auf die Stromreglung muss allerdings verzichtet werden. Die Antwort auf eine deiner obigen Fragen, wie die Negativ-Versorgung ausgeführt wäre: die bestellten Negativ-Regler LM 337-220 waren eingetroffen und einen dieser Typen hatte ich verwendet. Der liefert nach Einstellung nun minus 2,9 Volt, was genau passt.
Übrigens werde ich - wenn mal Zeit zwischendurch sein sollte - mit  Strombegrenzungen experimentieren. Das kommt aber auch die nicht-so-eilige-Bank.
Grüße, picass

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